Chronik der Glinken

2012 : 6 x 11 Jahre Faschingsgesellschaft Die Glinken.

In Gundelfingen gibt es erst seit 66 Jahren das Fastnachts- oder Faschingsbrauchtum ?

Nein – dem ist nicht so!  Die Fastnacht ist ein Brauchtum welches seit Jahrhunderten in der Stadt gepflegt wird. 

Leider gibt es sehr wenige verwertbare Unterlagen aus der Vergangenheit. Einzige Quellen zur Frühgeschichte sind Ratsprotokolle über die Fastnachtsverbote und im 19. Jahrhundert eine Zeitung, der Gundelfinger Anzeiger.

Bereits aus dem Jahr 1888, also vor 124 Jahren, haben wir einen Nachweis über einen Verein. Es fungierte seinerzeit der „Narrenrath“. Er hatte die Aufgabe die jährlichen Faschingszüge zu organisieren. Die vielen Saal-Veranstaltungen wurden von den Vereinen oder den Wirten selbst bestritten.

Wir begehen im Jahr 2012 : 6 x 11 Jahre – Wiedergründung der Gundelfinger Faschingsgesellschaft.

Ursprünge der Fastnacht

Fasnacht, Fastnacht und Fasching haben zu allen Zeiten die Menschen bewegt und in ihren Bann geschlagen. Die vielfältigen Volksbräuche, die alljährlich zur Fastnachtszeit in verschiedenen Landschaften zu immer neuem Leben erwachen, wurzeln in vorchristlichen Mythologien. Der Übergang vom Winter zum Frühling wurde auf das Wallen von überirdischen Kräften gedeutet.

Viele Bräuche sind auf die Vorfrühlingskulte unserer germanischen Vorfahren zurückzuführen, die mit Zauber und Magie die Mächte der Finsternis und des Winters zu bannen suchten.

Bemerkenswert ist, dass gerade Gundelfingen in dieser Beziehung eine sehr interessante Vergangenheit hat. Eine stärkere germanische Besiedlung lässt sich anhand von Gräberfunden seit dem 6. Jahrhundert nachweisen. Einer der Gründer war der Alemannenfürst „Gundolf“, von dem der Name der Stadt Gundelfingen abgeleitet ist. Unter den alemannischen Gründungen in Süddeutschland bildet Gundelfingen mit dem Bachtal und einigen württem­bergischen Orten eines von zwei vorhandenen Hauptzentren alemannischer Siedlungen.

Mit dem Vordringen des Christentums wurde auch das heidnisch orientierte Volksleben verändert. So wurden die altvertrauten Sitten und Gebräuche in ihrem Sinngehalt umgedeutet und als Formen ausgelassener Lebensfreude vor den Beginn der entbehrungsreichen Fastenzeit gesetzt. Danach wurden sie fest in das Kirchenjahr eingebunden.

Die Fastnachtsfeier bildete sich hauptsächlich im Mittelalter aus. Es entstanden die sogenannten sechs tollen Tage vor dem Beginn der 40–tägigen vorösterlichen Fastenzeit. Die Fastenzeit verlangte den absoluten Verzicht auf jegliches Fleisch, Eier, Milch, Butter und Schmalz. Daraus kam der Brauch am Vorabend der Fastenzeit üppig zu Essen und zu Trinken. Durch den Verzehr von Schmalzgebäck, zu dessen Herstellung man größere Mengen an Eiern, Milch und Fett benötigte, wurden die letzten in der Fastenzeit nicht mehr verwertbaren Vorräte aufgebraucht. Auch die Metzger durften noch mal schlachten, bevor sie 6 Wochen arbeitslos waren. Zur fleischlichen Enthaltsamkeit kam noch die völlige sexuelle Enthaltsamkeit. 

Fasnacht, Fastnacht oder Fasching?

Zu den immer wieder verschieden zu findenden Schreibweisen wollen wir einige Fakten aus alten Archiven sprechen lassen. Der älteste Beleg der Schreibung Fasnacht steht zu Ende des 12. Jahrhunderts bei Wolfram von Eschenbach. Im Jahr 1471 finden wir in einem Augsburger Buch die Bezeich­nung „Vasennacht“.

Dem Wort Fasnacht und bei deren Verbindungen mit Fastnachtsbräuchen liegt die Wortwurzel in fasen oder faseln = fruchtbar sein, gedeihen zu Grunde. Durchleuchtet man die Unterlagen ab dem 12. Jahrhundert, so können wir feststellen, dass, wenn es sich um einSchilderung von Sitten und Bräuchen vor Beginn der kirchlichen Fastenzeit handelt, vorwiegend die Schreibung ohne „t“, also Fasnacht, Fasenacht verwandt wurde. Sprachforscher haben auch herausgefunden, dass der Mensch des Mittelalters schlicht zu faul war das Wort Fastnacht exakt auszusprechen

Wird in den Texten Bezug auf die kirchliche Fastenzeit genommen, – dies vor allem bei geistlichen Autoren -dann steht die Schreibweise mit „t“ Fastnacht. Dem Ausdruck Fasching begegnet man vor allem in Süddeutschland und in Österreich. Den ersten Beleg finden wir 1283 in einer Passauer Weber Ordnung. Das Wort Faschang (Fasching) wird auch als das „Ausschenken des Fastentrunks“ gedeutet und bezeichnet die bayerisch-österreichische Benennung der Fastnacht.

Da Gundelfingen eine alemannische Gründung ist und auch seit 1268 zu Bayern gehört, können wir hier guten Rechts alle drei Bezeichnungen verwenden.

Gundelfinger Faßnachtsspiel von 1603

Maskenumlauf und Possenspiel sowie Reigentänze beherrschten die Fastnachtsszene des frühen Mittelalters. Erst im späteren Mittelalter wandelte sich unter dem Einfluss der Humanisten die zotenhafte Fasnachtsposse zum literarisch anspruchsvolleren Fastnachtsspiel und durch die Mitwirkung der Zünfte der reigentanzähnliche Umlauf einzelner Volksgruppen zum fest organisierten Umzug der Bürgerschaft.

Besonders Gundelfingen darf stolz sein, dass in ihren Mauern der Bürger Anthoni  Paumaister lebte. Die Literaturgeschichte überliefert ihn als Dichter von Faßnachtsspielen, wie sie im 16. Jahrhundert vor allem durch den Nürnberger Hans Sachs zu größter Beliebtheit gelangten. Er war ein Schüler des Hans Sachs (siehe Hans Sachs, Werke, 1. Teil, Seite 470). Der Gundelfinger  Anthoni  Paumaister schrieb zwei Faßnachtsspiele, wovon eines aus dem Jahr 1603 stammt. Eines beginnt mit:

 Ein schön newes  Faßnacht  Spyl, mit Fünff  Personen zu halten, vnd  wirdt  genandt  die         
  Bauren  klag  vher  den Wein, das  er also theür ist worden.“

Fastnachtsverbote von 1543 und 1620

Der Beginn der Neuzeit war im 17. Jahrhundert von tiefgreifenden und gesellschaftlichenAuseinandersetzungen überschattet. In vielen Orten drängten kirchliche Reformatoren auf ein striktes Verbot der Fastnacht, die von ihnen nicht nur wegen ihres heidnischen Ursprungs sondern auch wegen ihres angeblich verderblichen Einflusses auf Moral und Sitte abgelehnt wurde.

Auch Gundelfingen blieb von dieser Bewegung nicht verschont. So wurde im Jahr 1620 dem Pflegamt eine lange Liste von Beanstandungen des Lebenswandels und der Nichtbeachtung religiöser Pflichten durch die Gundelfinger vorgetragen.

 Unter anderem wurde beklagt, dass in der Fastnacht auf die Fasttage geschlachtet werde und die Handwerkszünfte ihre Tänzeltage am Aschermittwoch abhalten.

Wir sehen, dass die Fasnacht oder dann auch die Fastnacht immer schon eine Sache des gesamten Volkes war. Sie war tief verwurzelt und wurde von allen Schichten abgehalten.

Im Januar 1543 führte die Regierung in Neuburg verkörpert durch Herzog Ottheinrich, hauptsächlich gedrängt durch seine ungeheure Überschuldung, in seinem Lande die Augsburgische Konfession ein. Damit musste Gundelfingen den evangelischen – lutherischen Glauben annehmen. 

Die Gegenreformation begann dann im Jahr 1614.Erst in der Mitte des Jahres 1620 war Gundelfingen endgültig wieder katholisch. Die beiden Fastnachtsverbote fallen in die Zeit der Reformation, in die Zeit während Gundelfingen den Protestantischen Glauben hatte.

Die älteste Aufzeichnung in der Stadtchronik Gundelfingens:

Dazu müssen wir aber sage und schreibe 469 Jahre in die Zeit Karls V. zurückgehen. Wir Gundelfinger sind stolz, dass wir damit das weit und breit älteste Dokument über die Fastnacht in unserem Raum gefunden haben.

Am 18. Januar 1543 verordnet der Rat von Gundelfingen:

„Faßtnacht gehen ist verboten.  Sollen die Knecht darüber gehen (die

Stadtknechte sollen nachsehen) und welche betreten werden die sollen in Kammer 

gelegt und gestraft werden um 5 Schilling“

 (Kammer = Verlies, Gefängnis) – (siehe u.a. Dr. Adolf Layer: „700 Jahre Stadt Gundelfingen“).

Fastnachtsverbot vom 27. Februar 1800

Quelle; Stadtratsprotokolle:

„Nachdem in heurigen Faß-Nachttägen durch die Masken in Flecken-Kleidern einige ungarliche Unfuge geschehen sind,  so wurde   resolvieret    daß  hinkünftig das Maskengehen in Fleckenkleidern nun gänzlich verboten seyn solle“ 

Die Geschichte der Umzüge

Von diesem Ausflug in die Frühgeschichte der Gundelfinger Fastnacht machen wir einen Sprung in das 19. Jahrhundert. Leider wurde in der Vergangenheit sehr wenig über die Gundelfinger Fastnacht aufgezeichnet. Dies gilt auch für das 20. Jahrhundert! Das einzige Zeitdokument stellt für uns der „Gundelfinger Anzeiger“ dar. Es war das Amts- und Anzeigenblatt für Gundelfingen und Umgebung. Dieses Blatt erschien jeweils am Mittwoch und am Samstag. Die Zeitung gab es bis zum Jahr 1914. Die älteste uns noch erhaltene Ausgabe stammt aus dem Jahr 1886.

Diesem einzigen Zeitdokument entnehmen wir, dass zwischen 1888 und 1912 regelmäßig am Faschingsdienstag ein Umzug abgehalten wurde. Eine Anzeige aus dem Jahr 1888 lautet: „Am Fastnachts-Dienstag großer Maskenzug durch die Hauptstraßen Gundelfingens. Näheres besagen die Anschlagzettel. Gezeichnet: Der Narrenrath.“

Daraus entnehmen wir, dass sich zu dieser Zeit und vielleicht auch schon Jahre vorher eine Gruppe engagierte, die die Straßenfasnacht und den Umzug organisierte. Dieser Kreis nannte sich „Der Narrenrath“ oder auch „Das Narrenkomitee“.

Würde man die Geschichte streng auslegen, so könnte man sagen, dies war die Gründung der ersten Gundelfinger Faschingsgesellschaft. (2013: = 125 Jahre)

Interessant ist auch, dass es bereits im Jahr 1888 eine Narrenzeitung in Gundelfingen gab.

Die danach folgenden Umzüge hatten immer ein Motto, unter dem sich der Narrenwurm durch die Straßen der Stadt jeweils zum Marktplatz „wälzte“. So finden wir 1890 das Motto „Huldigung des Gambrinus“. Im Jahr 1891 feierte man „Prinz Karnevals Hochzeits-Feier“. Danach folgte die „Hochzeit des Schützenkönigs“. Sehr interessant ist eine Anzeige auf den Umzug des 18. Februar 1912. Es war ein Faschingszug mit Schäfflertanz, Damen Reigen, Ringkampf und Clown Zirkus.

Die besondere Attraktion war eine 15 m hohe und 20 m lange Rutschbahn. Der Titel dafür hieß „Runter mit dem Zylinder“. Diese Rutschbahn begann am höchsten Fenster des ehemali­gen Gasthaus Stern (Foto-Ham­mer) und endete auf dem Marktplatz vor dem Rathaus.

Doch nicht nur auf der Straße war im vorigen Jahrhundert viel los, auch im Saal. Was heute leider nicht mehr der Fall ist und eigentlich schon lange wieder mal angepackt gehört, waren früher die vielen Hausbälle in den einzelnen Gaststätten. Jede Wirtschaft lud zu ihrem jeweiligen Hausball ein. Ob es nun z.B. die Kanne, der Adler, der Grüne Baum, die Restauration, der Stern, der Engel oder der Pflug waren. Auch jeder Verein hielt seinen eigenen Vereinsball in einem der Säle der Gundelfinger Gaststätten ab. In sehr vielen Anzeigen lesen wir immer wiederkehrende Notizen wie z.B. „Anständigen Masken ist der Zutritt gestattet. Diese haben sich aber beim Vorstand zu melden“.

Die großen Vereine waren sehr dankbar, dass am 27. Mai 1906 die Turnhalle eingeweiht wurde. Der „Gundelfinger Musentempel“, wie er immer wieder genannt wurde, erlebte viele rauschende Ballnächte, bis er im Jahre 1969 von einem heimlichen und bisher unbekannten Brandstifter für immer in Asche gelegt wurde.

Die Fastnachtszeitungen

Ab dem Fasching 1920 erschien regelmäßig die Faschingszeitung „D’Senze-Bääs“. Sie bezeichnete sich als politisch neutrales Organ, das auch jederzeit verkäuflich war. Weiter finden wir in der Überschrift folgende Angabe: „Nur einmaliges Erscheinen möglich, da der verantwortliche Redakteur morgen getüncht wird. Preis für Minderbemittelte 30 Pfennig, für Kriegsgewinnler und Maulwurffänger 50 Pfennig.“ Danach war zu lesen: „Wer sich durch den Inhalt dieser Zeitung beleidigt fühlt, soll sich einfach bessern!“

Im DIN-A4-Format wurde auf jeweils 4 Seiten das Gundelfinger Geschehen karikiert. Am Schluss stand jeweils eine Seite mit Anzeigen. Darunter fand man auch amtliche Bekanntmachungen und Hinweise, wie z.B.: „das große Gänseexerzieren, Hilferufe einsamer Herzen und Tipps für die Milchwirtschaft, wie der Milchertrag gesteigert werden kann.“ Geschäftsempfehlungen wurden in Versform dargebracht, wie auch je­weils die Wettervorhersage für das ganze Jahr als kleiner Seitenhieb auf den berühmten Wetterpropheten, Pfar­rer Schmucker.

Auch die Politik kam selbstverständlich nicht zu kurz. So steht im Jahr 1921 unter: „Gundelfingen. (Auszeichnungen). Eine freudige Überraschung wurde einigen Stadträten zuteil. Anlässlich der letzten Sitzung wurden denselben für besonders ruhiges Verhalten am Ratstisch schwarz- und rotseidene Schlafmützen feierlich überreicht. Die Geehrten nahmen ihre Auszeichnung mit einem glückseligen Kopfnicken entgegen, zogen sie über die Ohren und – schliefen weiter!“

Im Jahr 1923 teilte die Redaktion an ihre verehrlichen Leser mit, dass der Preis für die Zeitung nunmehr 3 Goldmarkpfennige betrage. Auch würde die nächste Nummer der „Senze-Bääs“ mit dem wohlklingenden, modernen Na­men „Tante Olga“ versehen werden. – „Die Redaktion im Fliegeneck.“

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg

Nach den Entbehrungen des Krieges suchten die Menschen wieder Spaß und Frohsinn.

So wie man einige Jahre vorher aufhören musste, fing man wieder an. Doch viel heftiger und viel schöner, wie es sich in den nächsten Jahren herausstellen sollte. Besonders zu erwähnen sind die Faschingsbälle in der Turnhalle, die von verschiedenen Vereinen, wie z.B. dem Turnverein, Fußballclub und der Stadtkapelle, veranstaltet wurden. Die gesamte Halle wurde in wochenlanger Arbeit im Innenbereich rundum dekoriert.

Gundelfinger „Glinken“

Es war das Jahr 1947, als endlich wieder mit der Fasnacht begonnen werden sollte. Es war auch im Jahr 1947, als sich eine Vereinigung bildete, die sich ausschließlich um den Fasching kümmern wollte.

Eine kleine Schar „alter Fasnachter“ tat sich mit einigen Jüngeren zusammen. Man traf sich im Gasthaus Kanne, um die gemeinsamen Vorhaben zu beraten. Die Veranstaltungen zu koordinieren und erstmals wieder einen Umzug zu organisieren, waren die ersten Vorhaben. Die treibende Kraft war Stefan Wörle sen. Auch andere, deren Name von der Gundelfinger Fasnacht nicht mehr wegzudenken ist, waren dabei wie z.B. Anni Keusch, Anton Winklhofer und Otwin Stricker.

Um einen finanziellen Grundstock zu bilden, schuf man Mitgliedskarten, die zum Preis von je 1,- DM verkauft wur­den. Die einzelnen Aktiven gingen von Haus zu Haus und warben um Mitglieder. Dass bei dem für die damalige Zeit hoch angesetzten Beitrag nicht sehr viele Mitglieder zusammenkamen, war abzusehen. Deshalb begnügte man sich auch mit kleineren Spenden.

Um die Werbung für den neuen Verein noch mehr anzukurbeln, zimmerte man ein Narrenschiff. Mit diesem Schiff fuhren die Vereinsmitglieder in einem Werbe-Zug bereits am Gumpigen Donnerstag durch die Straßen der Stadt.

Neben dem sich engagierenden Stefan Wörle sen. wurde Bürgermeister Anton Walter Vorsitzender. 1947 gab es bereits den ersten Elferrat. Die Herren traten im schwarzen Anzug auf und hatten hauptsächlich die Funktion, Sponsoren des Faschingsvereins zu sein. Auftritte bei Vereinsbällen waren nicht üblich. Beim ersten Ball im Gasthaus Sonne Gundelfingen, der völlig ausverkauft war, gab sich die Gelegenheit für den Elferrat, sich der Öffentlichkeit vorzustellen. An diesem Abend ging man nicht früh nach Hause. 1947 war zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr eine Sperrstunde verhängt. Man durfte also während dieser Zeit nicht auf die Straße. So wurde automatisch der Ball bis morgens um 6.00 Uhr verlängert.

Auch „Orden“ wurden bereits selbst gebastelt. Es war dies die „Goldene Schuhsohle“, die aus Goldfolie geschnit­ten wurde. Diese Auszeichnung wurde als kleines Zeichen des Dankes an die Elferräte übergeben.

Die größten Vereine engagierten sich tatkräftig für den Wiederaufbau der alten Gundelfinger Fastnachtstradition. 1947 brachte der Turnverein eine Faschingszeitung mit dem Titel „D’Lefelgass“ heraus und das Jahr darauf die Zeitung „D’Wauret“.

Nicht nur auf Gundelfingens Straßen waren die Fastnachter zu sehen. Im Fasching 1951 wollte man gut nachbarschaftliche Beziehungen pflegen. Die Stadtkapelle in umgearbeiteten Feuerwehruniformen und die Aktiven als Landsknechte kostümiert, zogen nach Lauingen. Zwei Kanonen wurden mit dem LKW mitgenommen. In Lauingen angekommen, stürmten die Gundelfinger zur Überraschung der Bevölkerung das Rathaus. Mit dabei war Bürgermeister Walter, der aber so gut kostümiert war, dass er nicht erkannt wurde.

Die ersten Prinzenpaare

Vor dem Krieg war es in unserer Region nicht üblich, dass Vereine oder die Städte Prinzenpaare hatten.Die Gundelfinger konnten bereits 1949 ihr erstes Prinzenpaar bejubeln. Es war dies der Maurermeister Josef Müller und seine Ehefrau Thilde. Seither regieren jährlich Große Prinzenpaare während der närrischen Zeit über die Fastnachter. Es gab lediglich einige kleine Unterbrechungen in den Jahren 1951/53/59 und 64. Die Regenten hatten, wie heute, jeweils eine interessante Saison zu bestreiten. In den einzelnen Gaststätten veranstalteten die Vereine ihre Bälle, die gleich nach Dreikönig begannen. Die Reihe der Kinder – Prinzenpaare begann im Jahr 1957.

Neben den Vereinsbällen waren auch noch viele Betriebsfeste und die Hausfasnachten zu besuchen. Zum Tanz spielten die Kapellen „Fischer“, „Lyra” und „Die Spatzen“ auf.

Im Jahr 1953 wurde Fritz Kempter zum Präsidenten bestellt. Um dem Verein mehr Bedeutung innerhalb der Bevölkerung zu geben, wurde dem ersten Bürgermeister der Stadt, Herrn Anton Walter, die Schirmherrschaft angetragen. Gleichzeitig mit diesem Neu-  Aufschwung wurde der Elferrat neu aufgestellt. Eilig wurden Umhänge geschneidert und Komitee Mützen eingekauft. Auch der vergessene Schlachtruf der Glinken kam wieder an die Öffentlichkeit. Als Signum der Zugehörigkeit zum Glinkenrat wurden aus Blech gestanzte Orden bei der Firma Wanzl in Leipheim gefertigt.

Das Jahr 1958 kann man als Beginn der Garden in Gundelfingen bezeichnen. Jedoch ist das nicht mit den heutigen sportlichen Tanzgarden zu vergleichen, denn in diesem Jahr wurde erst­mals eine männliche Garde aufgestellt.

Ab dem Jahr 1954 begannen auch die Karrieren der Hofmarschalle der Glinken. Es sind damit die Namen Toni Seehof, Ernst Lehnert, Alwin Kimmerle, Gustl Wahl, Alfred Renner und Alfred Weber verbunden.

Die erste weibliche Prinzengarde

So wie es im Jahr 1957 die Männer mit einer Garde und einem Tanzmariechen nach rheinischem Vorbild versuchten, wollten die Damen im Jahr 1961 selbst etwas auf die Beine stellen. Die erste Garde, bestehend aus 8 jungen Damen, wurde gegründet.

Der erste Hofball

Nachdem 1961 erstmals eine Garde aufgestellt wurde und im Jahr zuvor die Jacken der Elfer „gefüttert“ wurden und somit einen festlicheren Anblick gaben, veranstaltete man am Samstag, den 13.1.1962, erstmals einen Hofball im Gasthaus „Zur Sonne“. Die Gundelfinger Sonne, in der ja schon immer viele Vereinsbälle stattfanden, wurde ab 1962 bis zum Jahr 1977 die „Hofburg“ der Faschingsgesellschaft Die Glinken.

In den Jahren zuvor hatte man bereits viele kleinere Faschingsbälle und Kappenabende organisiert. Auch der 11.11. war immer der Start zur neuen Saison im Aktiven Kreis.

„Die Glinken e.V.“

Vor der Faschingssaison 1968/69 for­derten die Aktiven einen frühzeitig vorbereiteten und gut organisierten Fasching. Die Verantwortung sollte auf mehrere Schultern verlagert werden. Bei einer Sitzung im Gasthaus Engel wurde Fritz Leo, zum 1. Vorsitzenden der Faschingsgesellschaft gewählt. Er erhielt gleichzeitig den Auftrag zur Festlegung entsprechender Vereinsrichtlinien.

Eine seiner ersten Maßnahmen war die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Dillingen. In enger Zusammenarbeit mit der neugewählten Vorstandschaft wurden die Vereins Statuten neu festgelegt.

Es gab nunmehr einen 1. und 2. Vorsitzenden, einen Schriftführer und Kassier. Den Aktiven standen ein Präsident und ein Vizepräsident vor. Verschiedene Aufgabenbereiche wurden in die Hände der Mitglieder des Vereins – Ausschusses gelegt.

Nachdem einige Jahre zuvor kein Mitgliedsbeitrag mehr eingezogen wurde, führte man als finanzielles Fundament einen Beitrag von 5,-  DM für Aktive wie auch für Förder-Mitglieder ein.

Das neue Vereinskonzept florierte auf Anhieb vorzüglich. Neben dem 1. Vorsitzenden wurde zum 2. Vorsitzenden Herr Michael Herzog sowie zum Präsidenten Fritz Kempter und zum Vizepräsidenten Gustav Wahl gewählt.

Durch die straffe Vereinsführung und die jetzt leicht steigenden Einnahmen konnte man verschiedene Vorhaben verwirklichen. In den Folgejahren wurden die Glinkenräte neu einkleidet und auch ansprechende Orden beschafft. Beim Wagen Bau ging man neue Wege und gestaltete die Umzugs Wagen zu der Form, wie wir sie heute gewohnt sind.

Ab dem Jahr 1972 übernahm Wolfgang Lindenmaier bis 1979 die Führung des Vereins. Auch das Vereinsleben während des Jahres entwickelte sich im Laufe der 70er Jahre. Unter den vielen Aktivitäten wäre zum Beispiel 1974 die Mitgestaltung des Kinderspielplatzes im Maxgarten zu erwähnen. 

Rathaussturm

Einmal im Jahr übernimmt der Fastnachts Narr symbolisch für die Tage vom Gumpigen Donnerstag bis einschließlich Faschingsdienstag die Macht über die Stadt. Dies wurde bereits kurz nach dem Krieg vom damaligen amtierenden Bürgermeister Anton Walter in vielen launigen Reden an das närrische Volk dokumentiert.

Im Jahr 1973 wurde am Gumpigen Donnerstag erstmals offiziell das Rathaus gestürmt. Mit einer ,,Belagerung“ und einem ,,Sturmangriff‘ stürmen die Fastnachter das Rathaus. Danach wird der Bürgermeister in großen Handschellen vor das Publikum auf die vor dem Rathaus befindliche Bühne geführt. Hierbei gibt er jedes Jahr in einer launigen Rede seine Amtsgeschäfte ab und überträgt sie dem jeweils amtierenden Faschingsprinzen.Mit schweren Kanonenschlägen und großen aus Papier bestehenden Wurfgeschossen wird beim Rathaussturm eine ,,kämpferische Parodie“ veranstaltet. Die Beschäftigten der Stadtverwaltung wehren sich mit dem Werfen von Papierschnitzeln, Konfetti und Süßigkeiten

Dieses Ereignis findet seither jedes Jahr statt, wobei nach erfolgreicher Stürmung am Rathaus die Narrenfahne gehisst und der Narren Baum aufgestellt wird. Seit 1994 wird in den Tagen davor in der Innenstadt zunächst alte Wäsche und jetzt bunte Fähnchen über die Straßen gehängt. Bis zur Rathaus-Renovierung wurde die Glinken in den Sitzungssaal eingeladen. Seither findet der Empfang des Bürgermeisters in der Walkmühle statt. 

Veranstaltungen in der Brenzhalle

Die Fertigstellung der neuen Mehr­zweckhalle auf der Insel im Jahr 1977 brachte auch der Faschingsgesellschaft einen erheblichen Aufschwung. Durch das höhere Platzangebot der Halle konnten nun auch größere Veranstaltungen durchgeführt werden. Seit Januar 1978 finden der Hofball, die Prunksitzung und der Kinderball und ein Kostümball regelmäßig dort statt.

Generationswechsel in der Vereinsführung

Das Jahr 1979 war für die Glinken mit einem größeren Generationswechsel verbunden. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Präsidenten Fritz Kempter 1978 und des 1. Vorsitzenden Wolfgang Lindenmaier 1979 trat der bisherige Schriftführer Fritz Burkart in die Funktion als 1. Vorsitzender. Als 2. Vorsitzender wurde das bisherige Vereinsausschussmitglied und Pressereferent Gerhard Kleiber gewählt. Zum Präsidenten wurde Gustav Wahl gewählt. In der Funktion des Vizepräsidenten fungierte bereits seit 1975 Helmut Stricker.

Eine der ersten Aktivitäten war die Neueinkleidung und die große Erweiterung des gesamten Glinken-Rates auf 32 Personen.  

Unteres Tor – Vereinsheim

Wegen der Zunahme der Veranstaltungen und auch anderer Vereins Aktivitäten musste die Vereinsorganisation weiter ausgebaut werden. Der Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim war unmittelbar die Folge. Diese Bemühungen konnten dann im September 1984 mit dem Einzug in das Untere Tor verwirklicht werden. Im einstigen Musikzimmer des Türmers, wurde das Geschäftszimmer eingerichtet. Im ersten Geschoss lagern alle Materialien der Bar, Küche und Ausschank für die Brenzhalle. Im zweiten Stock ist der Aufenthaltsraum und darüber warten unzählige Kostüme auf den nächsten Einsatz. Nach dem Turmfest vom 14. – 16.09.1984 welches das Ende der Umbauarbeiten darstellte waren vom 12.08.-14.08.1988 Tage der offenen Tür mit Bewirtung im Herzog-Ludwig-Graben.

 Erstmals 1981 wurde die Karnevalsgesellschaft „De Baeker Pottentaote“ aus der Partnerstadt Beek nach Gundelfingen eingeladen. Bereits im Jahr 1973, drei Jahre nach Gründung der Städtepartnerschaft, waren die Glinken schon in Beek.  Seit 1981 treffen sich die Gesellschaften im 3- jährigen Turnus.

An die Aktiven wurde 1980/1981 der Hausorden für 5-, 10- bzw. 15-jährige Zugehörigkeit verliehen. Auch andere Vereinsutensilien, wie Anstecknadeln und Autoaufkleber, sind bestellt worden. Seit dieser Zeit erhalten die aktiven Kinder jährlich den Kleinen Linken Geiger.

Die Kontakte der Gesellschaft zu anderen Vereinen nahmen zu. Man knüpfte Verbindungen über den Landkreis hinaus zu Vereinen im fränkischen Bereich wie auch in Baden-Württemberg. Diese Kontakte trugen wesentlich mit dazu bei, die Beliebtheit der Prunksitzungen zu steigern.

Es gibt viele Gründe, länger auf einem Hofball zu bleiben. Noch 1947 konnte man nicht heimgehen, weil die Sperrstunde erlassen wurde. Ganz anders war es 1982. Zur Überraschung aller Ballbesucher schneite es während des Hofballes so stark, dass gegen 3.00 Uhr morgens fast 1 Meter Schnee lag. Die Damen in ihren leichten Tanzschuhen hatten Schwierigkeiten, nach Hause zu kommen. Die gleichen Schwierigkeiten hatten dann die Gundelfinger und die eingeladenen Gesellschaften, am anderen Morgen zur Weihe der Standarte in die Stadtpfarrkirche zu gelangen. Aus privaten Spenden konnte erstmals eine Vereins Standarte angeschafft und am 10.1.1982 geweiht werden.

Im Frühjahr 1986 beendete der amtierende 1. Vorsitzende Fritz Burkart sein Amt.

An die Vereinsspitze wurde der bisherige 2. Vorsitzende Gerhard Kleiber gewählt. Neu in die Vereinsführung kam Dieter Heinisch, der 2. Vorsitzender wurde. 

Eine große Aufgabe musste 1987 bewältigt werden. Die gesamte Bewirtung mit Küche und Ausschank wurde den Glinken übertragen. Ein kleiner Umbau in der Brenzhalle machte die Organisation in einigen Monaten möglich. Die neue Herausforderung der beteiligten Aktiven brachte den Ballbesuchern eine spürbare Verbesserung im gastronomischen Bereich.

1988 wurden dann die Funktionen des 1. Vorsitzenden und des Präsidenten sowie des 2. Vorsitzenden und des Vizepräsidenten zusammengelegt. Gustl Wahl, der über 21 Jahre in der Verantwortung innerhalb der Vorstandschaft stand, übergab das Präsidentenamt an Gerhard Kleiber.        

Ältestenrat

Bei der gleichen Jahres Hauptversammlung 1988 wurde die Institution des Ältestenrateseingeführt. Alle aus ihren Ämtern ausgeschiedenen Vorsitzenden und Präsidenten bilden dieses Gremium. Damit ist innerhalb des Vereins gewährleistet, dass diese Personen weiterhin dem Verein erhalten bleiben und mit Rat und Tat dabei sein können. Sie sind bei allen Veranstaltungen des Vereines Ehrengäste. Dem Gremium gehören an : Gustav Wahl, Wolfgang Lindenmaier, Fritz Burkart und Dieter Heinisch.

Von 1986 – 1994 nahmen die Garden und Solo- wie Paartänzer an den Meisterschaften des Deutschen Gardetanzsportverbandes teil. Schwäbische und Bayerische Meister kamen öfter aus Gundelfingen. Bis zur Europäischen Vize-Meisterschaft brachte es das Jugend Tanzpaar Maria-Pia Calvano und Joachim Fischer.

Für die Jubiläumssaison 1990 erarbeitete Gerhard Kleiber eine Chronik in über 300 Arbeitsstunden. Ein Buch mit 87 Seiten wurde bei der Firma Leo gedruckt. Von den Gesamtkosten in Höhe von 15.000.- DM übernahmen die Gundelfinger Firmen den Großteil. Dem Verein blieben noch 2.300.- DM zu finanzieren.

Die erfolgreiche Saison 1990 fand durch den Sturm „Wiebke“ ein sehr unschönes Ende. Am Faschings –Dienstag in der Frühe kam der erste Anruf von Bayern 3, ob der Umzug wohl stattfände. Die Verantwortlichen versammelten sich um 09 Uhr im Turm zur Krisensitzung. Vor dem Turm lagen etliche Dachplatten des Nebengebäudes. Eine Nachfrage bei der Wetterstation des Kraftwerkes Gundremmingen ergab die traurige Nachricht, dass vor 17 Uhr mit keiner Wetterbesserung zu rechnen sei. Schweren Herzens wurde der Umzug abgesagt. Die Musikkapellen und Gesellschaften sowie viele Wagenbauer wurden von verschiedenen Telefonanschlüssen verständigt (Mobil-Telefone gab es damals noch nicht!).

Der Frust und der finanzielle Schaden war noch nicht verdaut, dann kam das Jahr 1991.Der Hofball ging glanzvoll über die Bühne. Schon Tage vorher war die Presse aktiv, erwartete täglich den Beginn des Golfkrieges und schürte eine Stimmung gegen die geplanten Faschingsveranstaltungen. Der Mainzer Umzug wurde abgesagt. Der Druck der Medien wurde größer. Die Meinung war – man könne, wenn ein Krieg stattfände, keinen Fasching durchführen. Am Mittwoch nach dem Hofball trafen sich die Gesellschaften des Landkreises und tags darauf begann der Krieg. Ein Verein nach dem Anderen sagte nach und nach seine Veranstaltungen ab. Nach Absprache mit Bürgermeister Schweizer führten wir am 22.Januar den geplanten Kinderfasching als geschlossene Veranstaltung durch. Damit war das Ende der Fastnacht 1991, die bis zum 12. Februar hätte gehen sollen, erreicht. Der Umzug fiel schon wieder aus.  Es ist bedauerlich, dass aus einer wahren Sensationshungrigkeit der Bevölkerung angezettelt durch die Medien die Fastnacht dadurch zum Opfer gefallen ist. Wir Fastnachter sehen unser Tun nicht als Feierverein, sondern pflegen eine Tradition. 

Außerhalb der Saison nahmen die Glinken 1990 mit einem Lager am Europäischen Nachtwächtertreffen teil wie auch beim Fest 1993 und 2000. Von 1989  bis 1998 beteiligten sich die Aktiven jährlich mit einer Ausschankstelle bei den Stadtfesten. Mehrfache Bewirtungen in der Brenzhalle für die Kreissparkasse und auch der Raiffeisenbank konnten die Verluste der Jahre 1990 und 1991 auffangen.

01.01.1992 der Verein erhält die Gemeinnützigkeit.

Zur Saison 1994 wurde eine neue moderne und bleibende Bühnendekoration in der Brenzhalle aufgestellt. Im gleichen Jahr fand erstmals der lange Jahre beliebte Masken- und Kostümball statt. Bei den Trainerinnen der Tanzenden gab es einen größeren Umbruch.

1995 stand wieder ein Besuch in der Partnerstadt an. Die Elfer durften in neuen Sakkos nach Beek reisen. Auf dem Rückweg begleitete die Hofcapel und der Elferrat die Glinken nach Bonn. Da die Sitzungswoche kurzfristig verlegt wurde, wurden wir im Rathaus empfangen. Den Sitzungssaal des Deutschen Bundestages sollten wir trotzdem besichtigen. Was kann eine Kapelle besser als zu spielen? Trotz Verbotes an diesem Ort Musik zu machen, legten die Baeker los und spielten die Beschäftigten aus ihren Büros. Es wären nicht Rheinländer gewesen, wenn sie nicht alle klatschend und tanzend an unserem Auftritt  teilgenommen hätten.

Im Jahr 1998 wurden erstmals Werbetafeln an den Einfallstraßen der Stadt aufgestellt. Unser Symbol und eine Termintafel weisen auf die Veranstaltungen hin.

Bei der Jahreshauptversammlung 2000 wurde die bisherige Schriftführerin Andrea Sommer 2. Vorsitzende nach Dieter Heinisch der seit 1986 das Amt ausfüllte. Im gleichen Jahr gestaltete der Verein das 30 jährige Partnerschaftsjubiläum mit Beek in der Brenzhalle.

Die Vereinsorganisation wurde umgebaut. Die Abteilungsverantwortlichen bekamen mehr Verantwortung und mehr Kompetenz und arbeiten seither größtenteils selbständig.

2001 entstand eine Kinder – Showgruppe. Kinder welche noch zu klein für die Kindergarde waren, konnten jetzt auch mittanzen.  Das Jubiläum 5 x 11 feierte man mit einem Empfang in der Walkmühle. Unvergessen wird auch  das Landkreis Prinzenpaartreffen im „Old Factory“ bleiben. 

Da der Euro kam, wurde der Vereins-Förderbeitrag auf 10 EUR für Erwachsene und 5 EUR für Kinder festgelegt. Heute, 2012 zahlen die Erwachsenen einen Euro und die Kinder 50 Cent im Monat.

2003 geht Andrea Sommer wieder in die Funktion der Schriftführerin und Engelbert Dopfer, der bisher Elferratsvorsitzender war, wird neuer 2. Vorsitzender. 

2004 konnten neben den alle 6 Jahre stattfindenden Besuchen der Baeker Pottentaote auch Gäste aus Maaseik in Belgien begrüßt werden.

Erstmals traten die Glinken mit einer eigenen Homepage im Internet auf. 

Die Serie der Jugendbälle seit 1978 endete in 2005. Der Versuch mit Motto-Bällen einen Ersatz zu finden brachte dann eine Konkurrenz zu den Masken- und Kostümbällen. Diese seit 1994 laufende Veranstaltung fand wegen immer weniger werdenden maskierten Besuchern ihr Ende im Jahr 2009. Seit 2010 gibt es mit der Band „Dolce Vita“ wieder ein volles Haus.

2006 wurde das Amt des Präsidenten, welches Gerhard Kleiber seit 1988 neben dem Amt des Vorsitzenden gleichzeitig innehatte, getrennt und auf Engelbert Dopfer übertragen. Der Vorsitzende ist für die Vereinsführung zuständig. Der Präsident für die Aktiven und deren Auftritte.

Beim Faschingszug 2009 entschied man sich für eine neue Umzugsstrecke über die Lauinger-Straße, da es wegen einiger großen Wagen und deren Ausleitung vor dem Turm für die Besucher zu gefährlich wurde.

Neben den eigenen Veranstaltungen gehen die Aktiven am Ort und in das Umland zu Auftritten in Hallen oder Lokalen. Auch bei auswärtigen Prunksitzungen sind die Glinken zu Gast wie bei einigen Faschingszügen in der Region. Innerhalb des Landkreises sieht man sich im Fasching regelmäßig bei gemeinsamen Treffen.

Jährlich, gleich nach Weihnachten gilt es aus der Brenzhalle eine Veranstaltungshalle zu machen. Neben dem Aufbau der Bühnenelemente kommen die vereinseigenen Aufbauten und die gesamte Beleuchtung sowie Dekoration dazu. Die Bewirtungsmannschaften für Ausschank, Bar und Küche stehen nach den vorbereitenden Arbeiten bei allen Veranstaltungen parat wie auch die Techniker ihren Saaldienst erfüllen. Circa 30 Personen sorgen im Hintergrund für den gewünschten Ablauf der jeweiligen Veranstaltung. Die Organisation der Veranstaltungen, welche jeweils kurz nacheinander folgen erfordert Organisationsgeschick und Ausdauer. 

Das Neue Jahr beginnt mit dem Ordensabend. Dann folgen Hofball, Kinderball, Prunksitzung, Maskenball – jetzt Hüttengaudi, der Rathaussturm mit Straßenfastnacht und am Faschingsdienstag der Große Umzug. Der Kehraus beschließt den Veranstaltungsreigen. Am Aschermittwoch wird die Halle abgebaut und an den folgenden Tagen die Umzugswagen verstaut. Am Samstag treffen sich noch einmal die Erwachsenen zu einem Rückblick auf die Saison.

Doch, wer meint, dass die Fastnachter jetzt ein dreiviertel Jahr pausieren täuscht sich.

Noch während der Saison wird die nächste Kampagne geplant und Verträge geschlossen. Eine Jahreshauptversammlung und für alle Aktiven das Sommerfest gehören zum Kalenderjahr. Die Vorstandschaft trifft sich mehrmals, ebenso der Vereinsauschuss. Ab Mai beginnen die Tanzenden mit den Proben, Planungen für Kostüme und der Musikbearbeitung. Juli und August gelten als Freizeit. Ab Anfang September geht es mit Druck auf die Saison. Beim Wirtschaftsbetrieb sind Verhandlungen mit Lieferanten, das Angebot und die Personaleinteilung zu erledigen. Dann kommt schon der 11.11. mit der Verabschiedung der Prinzenpaare und der Vorstellung der neuen Tollitäten. Bis da muss der Jahresorden vorliegen.

Mit einem „Glinke auf — hoi, hoi, hoi“ geht der Verein in die nächsten 11 Jahre. Neben den vielen Arbeitsgruppen treten 3 Garden, 2 Prinzenpaare, 2 Tanzmariechen, 3 Showgruppen, ein Büttenredner und das Männerballett die Saison 2011/2012 gut gerüstet an.

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Hofball

Die Traditionsveranstaltung schlechthin. 

Seit 1962 startet der Fasching immer am ersten oder zweiten Samstag im Januar mit dem Hofball. Die Besucher kommen in festlicher Garderobe und haben jährlich die Gelegenheit bei professioneller Musik das Tanzbein zu schwingen. Der Abend beginnt mit der Vorstellung der beiden Prinzenpaare, welche hier erstmals im Kostüm erscheinen. Bis auf die Kindermannschaft zeigen die Aktiven ihr neues Programm.Bis 1977 fand der Hofball im ,,Sonnensaal“ statt. Seit 1978 ist die jetzige Brenzhalle zum Ballsaal geworden. Erfreulich ist, dass das Publikum auch vom Alter her gesehen, bunt gemischt ist.   

Prunksitzungen

Besonders im württembergischen Bereich konnten die Glinken Sitzungen erleben. Selbst eine Prunksitzung zu veranstalten war aber erst durch die neue Brenzhalle möglich. Schon im ersten Jahr 1978 wurde mit den Gesellschaften aus Oberkochen und Offingen gestartet. Jedes Jahr kommen Gastgesellschaften aus Württemberg, aus dem mittel- und unterfränkischen Bereich sowie aus Schwaben und zeigen den begeisterten Gundelfingern ihr Programm. Vom ersten Mal an begleitet die Stadtkapelle das Programm. Neben den Glinken treten auch Gruppen aus Gundelfingen auf. Anfangs wurde die Prunksitzung an einem Sonntag veranstaltet. Die Sitzungsleitung hatte bis 1982 der Hofmarschall Fred Weber. Ab 1983 wird sie von Gerhard Kleiber organisiert und geleitet. Die Sitzung mit ihrem abwechslungsreichen Programm begeistert jedes Jahr auf Neue das Publikum. 

Masken – Kostümbälle 1994 – 2009


Ab der Saison 1994 wurde in der Brenzhalle der Masken- und Kostümball eingeführt. Die Glinken wollten, ihrer Satzung verpflichtend, den Gundelfingern eine Gelegenheit geben um sich zu kostümieren. Viele Vereinsbälle gaben hierzu früher diese Möglichkeit. Da diese in den örtlichen Gaststätten nicht mehr stattfanden, sollte die neue Veranstaltung einen Ersatz bringen. Über viele Jahre waren die Kostümprämierungen das Ereignis des Abends. Ob als Einzeldarsteller oder in Gruppen konnte man äußerst fantasievolle Verkleidungen bewundern. Die Serie endete mangels Publikumsinteresse im Jahr 2009.

Die neue Idee mit einer bekannten Kapelle das Publikum anzusprechen wurde gleich 2010 umgesetzt. „Hüttengaudi auf der Insel“ mit Dolce Vita brachte ein übervolles Haus. Statt in Faschingskostümen kommen die Besucher im Dirndl oder in der Lederhose – Auch eine Art der „Verkleidung“! 

Kinderball

Der Kinderball bedeutet der Faschingsgesellschaft sehr viel. Wird doch durch und mit diesem bunten Nachmittag das Interesse an der Fastnacht und am ,,Maschkern“ gefördert. 

In der ersten Hälfte  des Nachmittages haben die Vorführungen der Kleinen Glinken und einer Gastgesellschaft den Vorrang. Danach gibt es Spiele und Süßigkeiten für die kleinen Ballbesucher und was natürlich besonders gefällt; das Herumtoben und Schießen auf der Tanzfläche. Eine Tanzkapelle sorgt für den nötigen Schwung. 

Wenn dann um 18 Uhr die Kleinen mit hochroten Köpfen und von Fastnachtskrapfen gezeichnet mit den Eltern nach Hause gehen, ist wieder ein erlebnisreicher Tag zu Ende gegangen. 

Die Altenbälle im Gasthaus Sonne bis 1984

Ab der Saison 1971 bis einschließlich der Saison 1984 wurden regelmäßig in der Sonne die Altenbälle der Glinken veranstaltet. Dieser bunte Faschings- Nachmittag erfreute sich großer Be­liebtheit und war stets ausverkauft. Mit dem Ball wollte man den Gundelfin­gern, die nicht zum Hofball gehen konnten oder wollten, das Programm der Glinken präsentieren. Leider musste diese schöne Serie im Jahr 1984 en­den, weil sich viele nicht mehr zu den „Alten oder Senioren“ zählen wollten. Vielleicht war auch die Einführung der Prunksitzungen seit 1978 ein Grund dafür. 

Jugendbälle  1978 – 2005

Mit dem Einzug in die Brenzhalle startete gleich 1978 die Serie der Jugendbälle. Der Name orientierte sich am laufenden Jahr. Der „Ball 78 „wurde gleich gut angenommen. In einigen Jahren wurde wegen des großen Zuspruches eine zweite Veranstaltung gehalten. In den Anfangsjahren sah man auch noch viele Kostümierte. Im Laufe der Jahre änderte sich auch der Geschmack des jungen Publikums und so ging der Trend immer mehr in den Rockbereich. Die Halle war regelmäßig „voll bis an den Rand“. Ab 2000 wurde es schwierig, da man den Band-Manager wegen ihrer zu hohen finanziellen wie auch organisatorischen Forderungen nicht folgen wollte. So endete die Serie nach 28 Jahren mit der „Ice-Polar-Party“ 2005.

Tanzende in der Gesellschaft

Alljährlich stehen die Prinzenpaare an der Spitze der Gesellschaft und präsentieren sich mit einem Tanz. Daneben gab und gibt es verschiedene Formationen von Tanzenden. In den 80- er und 90-er Jahren nahmen einige Gruppen bei Meisterschaften des Deutschen Gardetanzsportverbandes teil. Sämtliche Tanzende sind beim Bayerischen Landessportverband gemeldet.

Große Garde

Nach dem 2. Weltkrieg flossen einige Elemente des rheinischen Karnevals mit in die Gestaltung des Faschings ein. 1958 begann ein Original Rheinische Männergarde mit dem Tanzen. Ab Herbst 1960 stellte Siegfried Lippert eine 7 –köpfige Damengarde erstmals auf. Dazu kam jeweils eine Aktive als Tambourmajor. Ab 1980 besteht die Garde aus 12, teilweise aus bis zu 18 oder auch weniger Damen. Die Kostüme, in den Anfangsjahren vor Ort genäht, bestanden in vielfältigen Ausführungen. Auch die Farbenpalette war sehr bunt. Von Rot über weiß-blau, jetzt zu rot-schwarz. Die Kostüme werden von Fachfirmen bezogen. War früher nur Marschmusik denkbar, so nahm man in den letzten Jahren vermehrt eine Polka als Auftrittsmusik. Die längste Trainerlaufbahn hatte Lotte Lohner von 1962 – 1989. Dann Heidi Kratzer von 1994 – 2003 und zuletzt Kathrin Fischer von 2004 bis 2011. Aktuell trainiert Olivia Spinczyk. 

Jugendgarde

Der Wunsch der Vorstandschaft, die Jugendarbeit weiter auszubauen, wurde1984 verwirklicht. Die zu diesem Zeitpunkt in der Großen Garde aktive Ruth Kungel packte die Aufgabe an und stellte eine Jugendgarde mit 12 Mädchen zusammen. Die Jugendgarde besteht seit ihrer Gründung auch in diesem Jahr. Lediglich 2001 gab es diese Formation nicht. Aktuelle Trainerin ist Anika Rehm

Kindergarde

Die erste Kindergarde wurde für die Saison 1966/67 gegründet. Kinderprinzenpaare gab es schon seit 1957. Zwei Eltern, die Kinder im ,,passenden Alter“ hatten und auch von der Fasnacht etwas verstanden, kamen auf die Idee, eine Kindergarde zu gründen. Es war im Jahr 1966 als Lore Hopf (ehemalige Rößle-Wirtin) als Betreuerin und Franz-Xaver Gleixner als Schneider starteten. Für das Training konnte man Christl Wahl (verh. Schnalzger) gewinnen. Sie trainierte die Kindergarde bis einschließlich 1975. Ab 1976 bis einschließlich 1986 trainierte und betreute Frau DagmarHändle. Mit dem Jahr 1987 übernahm Elke Kungel das Training der Kindergarde bis 1993. Evi Heinisch trainiert die Gruppe von 1997 – 2011. Seit 2011 trainieren Simone Herzog und Christina Maheras aktuell 24 Kinder.

Über einige Jahre gehörten auch kleine Elferräte mit zur aktiven Kindermannschaft. 

Die Kinder – Show, vom Alter unter der Kindergarde besteht seit 2003 und bringt jährlich ein neues Thema auf die Bühne. Trainerin seit Beginn ist Angelika Scherer.

Showtänze

Schon immer wollte man dem Publikum neben dem Gardemarsch noch einen weiteren Tanz darbieten. Zum Vortrag kamen oft Teile aus Musicals oder ein gerade aktueller Schlager wurde tänzerisch dargestellt. Viele Möglichkeiten gab und gibt immer wieder der Bereich der Folklore aus verschiedenen Ländern.  Die Akteure waren gleichzeitig Gardistinnen. Erst in den letzten Jahren bildete sich eine eigene Gruppe in Formationsgröße von 12 und bis zu 21 Damen und teilweise auch bis zu vier Herren heraus. Auch hier war Lotte Lohner als Trainerin bis 1989 aktiv. Seit 2007 ist Franziska Meindl Trainerin.

Männerballett

Zur Saison 1973 wagten sich erstmals die Männer aus dem Glinkenrat daran, selbst tänzerisch aufzutreten. Zunächst sollte diese Art von Auftritten zur Belustigung der Ballbesucher beitragen. Bei der Auswahl der Teilnehmer war man stets darauf bedacht, einen ,,kleinen Dicken neben einen großen Dünnen“ zu stellen. Beim ersten Auftritt 1973 traten die Herren in weißen Nachthemden auf. Selbstverständlich gehörten auch zwischendurch immer wieder Persiflagen auf eine Damengarde mit dazu. Bei den Auftritten waren z.B. die Amboss-Polka, Teile aus Revuen oder die Kostümierung aus den 20er Jahren Bestandteile der Männer-Showtänze. Immer mehr kam es zum Wettstreit der Herren mit den Showtänzen der Damen. Aus der zunächst oft spontanen Gaudi wurde ein exakt einstudierter Tanz. Die Serie setzte sich bis 1984 fort. Danach wurden einige Männer in den Showtanz integriert. Ein weiterer kurzer Start war 1995 und 1996. Im Jahr 2002 begann eine neue Formation die im Kern noch heute aktiv ist. Trainerinnen waren Lotte Lohner bis 1984. Von 2002 – 2008 trainierte Tanja Brenner und ab 2009 fungiert Sebastian Meindl als „Spielertrainer“.

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Solo – und Paartanz

Zur Saison 1988 konnten die Glinken erstmals beim Hofball ein Tanzmariechen präsentieren. Dank verschiedener Seminarbesuche konnte Ruth Kungel ihren Leistungsstandard  ausbauen und so erstmals bei der Bayerischen Meisterschaft 1989 des Deutschen Verbandes für Gardetanzsport teilnehmen und gleich den ersten Platz belegen.

1988 kam mit  Kerstin Rupp das erste Kinder – Solo. Sie nahm an den Bayerischen Meisterschaften teil und wurde bereits bei ihrem ersten Auftritt Bayerische Vizemeisterin. In den Folgejahren war Katja Geyer von 1991 – 1996 die am längsten Tanzende im Bereich Kinder. Im Kinder-Jugend- und Erwachsenenbereich gab es immer wieder aktive Tänzerinnen. Beispiel: Heidi Kratzer von 1991 – 1993, Nina Schäffler von 2003 – 2006. Aktuell tanzen zwei Kinder-Tanzmariechen.

Erstmals 1990 treten ein Tanzpaar im Kinder und auch Erwachsenenbereich auf. Die Kinder Maria-Pia Calvano und Joachim Fischer brachten es bis zur Europäischen Vizemeisterschaft. Die Erwachsenen Elke Kungel und Robert Wörle tanzten über 4 Jahre bis 1994. Danach folgten 1999 bis 2003  Kathrin Fischer und Joachim Fischer. Bei der Jugend tanzten 2010 und 2011 Jacqueline Baur und Thomas Schäffler

Die Vereinsführung / Präsidium:

1. Vorsitzende

1947 – 1952  Anton Walter

1969 – 1972  Fritz Leo

1972 – 1979  Wolfgang Lindenmaier

1979 – 1986  Fritz Burkart

seit 1986       Gerhard Kleiber 

Präsidenten

1953 – 1978  Fritz Kempter

1979 – 1988  Gustav Wahl

1988 – 2006  Gerhard Kleiber

seit 2006      Engelbert Dopfer

2. Vorsitzende

1969 – 1975  Michael Herzog

1975 – 1979  Gustav Wahl

1979 – 1986  Gerhard Kleiber

1986 – 2000  Dieter Heinisch

2000 – 2003  Andrea Sommer

2003 – 2006  Engelbert Dopfer

Schatzmeister

1969 – 1981 Erich Leischner

1981 – 1984 Ingrid Carsten

1984 – 1986 Rolf H. Baumann

1986 – 1994 Fritz Burkart

seit 1994      Werner Burkart

Schriftführer

1969 – 1975 Ludwig Frey

1975 – 1979 Fritz Burkart

1979 – 1982 Karl Schorer

1986 – 1988 Claudia Wohlhüter

1988 – 1989 Winfried Mayr

1981 – 2000 Andrea Sommer

2000 – 2003 Lilo Linder

2003 – 2012 Andrea Sommer

seit 2012 Stefan Gmähle