Die Glinken
Was bedeutet der Name „Die Glinken“
Woher nimmt die Gundelfinger Faschingsgesellschaft ihren Namen?
Die Antwort hierauf ist eigentlich ganz einfach. Die Bezeichnung ist nicht das Ergebnis von Fantasien oder gar willkürlich gewählt. Die Gundelfinger berufen sich auf eine Heimatsage. Die Fastnachter ehren damit einen berühmten Sohn der Stadt. Er lebte zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Sein Name war Ulrich oder „Utz“.
Seine linke Hand war so verwachsen und verkrüppelt, dass er damit wohl den Fiedelbogen führen, nicht aber die Saiten seiner Geige greifen konnte. Der begabte Musiker hatte sich deshalb von Jugend auf an das Linksgeigen gewöhnt und verstand seiner Geige so liebliche und lustige Weisen zu entlocken, dass die Beine der jungen Leute bei seinem Spiele ins Tanzen gerieten, ob sie wollten oder nicht. Bei allen festlichen Lustbarkeiten weit und breit war der geschickte Linksgeiger zugegen, er konnte der Aufträge kaum Herr werden. Mit der Zeit schulte er deshalb einige junge Leute als Gehilfen. Alle mussten auf seine Art das Linksgeigen erlernen. Es verging kein Jahr, da waren die Gundelfinger Musikanten landauf landab bekannt, überallhin wurden sie zum Aufspielen geholt.
Wenn sie zu Fuß oder auf dem geschmückten Leiterwagen mit ihren Instrumenten anrückten, hieß es: „Hei, die Linken sind da! Jetzt wird es lustig!“ Ihre Art Musik zu machen war nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch eine Augenweide für die Zuschauer.
Die Gundelfinger wurden durch ihren Geiger als Linkshänder berühmt. Daraus entstand der Gundelfinger Neckname: „Die Linken“ (für politisch Interessierte: Diese Bezeichnung hat nichts mit Parteien usw. zu tun).
Die Gundelfinger sind stolz, einen Sohn besessen zu haben, der mit der linken Hand so Hervorragendes leistete. Sie haben deshalb ihre Gesellschaft danach benannt und auch den Schlachtruf von ihm übernommen. Aus „Hei, die Linken sind da“ wurde „Glinke auf – hoi, hoi, hoi!“